Tunesien 2006

Montag 17.4, Bergung Marcos LC8, Treffen Lars (Marco, Lars)
Marco:Es ist 6 Uhr. Verschlafen. Um 7 Uhr sollte ich fertig am Camping stehen. Also schnell in den Waschraum. Alle Toiletten besetzt. Als eine frei wurde, stürmte ich hinein und vergaß meinen Braun Rasierer mitzunehmen, der danach natürlich nicht mehr aufzufinden war. Erstmal egal,
Hauptsache mein Motorrad kommt wieder zurück aus dem Sperrgebiet. Pünktlich um 7 Uhr stand ich dann am Camping zu warten. Es war 5min nach 7 Uhr, als ein weißer Toyota Hiliux auf den Campingplatz fuhr. Ich dachte mit dem Auto holen wir niemals die KTM aus den Dünen. Fahrer Ali und sein Begleiter sprachen nur etwas gebrochen Englisch. Die Infos hatte er ja schon über ADAC bekommen. Auf nach Kamur! Vor dem Mittag erreichten wir Kamur
und er fragte wo denn hier mein Motorrad stehe. Ich antwortete ihm: „Nicht hier, im Sperrgebiet, ca. 50km an der Pipeline entlang“, worauf er mich mit riesigen Augen anschaute. Ali war noch nie im Sperrgebiet... Wir folgten dem aufgezeichnetem Track und ich fragte mich die ganze Zeit wie wir mit dem Karren die Dünen passieren würden. An dem ersten Berg brauchten wir schon fünf Anläufe. Na prima, dachte ich mir und meine Hoffnung meine KTM wieder zu sehen wurde immer kleiner. 5km vor dem Ziel kamen dann die Dünen, die ich gestern noch zu Fuß durchquerte. Mit dem Auto war das angenehmer, jedoch nur von kurzer Dauer, denn schon nach 500m blieben wir stecken. Also raus in den Sandsturm zum Buddeln. Zum Glück hatte ich meine Endurobrille dabei, so flog mir der Sand nicht in die Augen. Es waren verdammt lange 5km, aber wir erreichten 1h später meine KTM.
Dann das 210kg Wüstenschiff mit 3 Mann auf den Pickup gestemmt, was sehr Schweiß treibend war. Was macht man nicht alles für sein Motorrad.

Der Rückweg war um einiges schwieriger, da der Toyota nun um einiges schwerer war und die Reifen ständig im Radkasten schleiften. Wir mussten das Auto noch weitere 10 mal frei graben, aber dann war es geschafft!
Auf nach Douz! Auf der Piste nach Douz wurden wir im Pickup ordentlich durchgeschüttelt, was bei Alis Fahrstil nicht verwunderlich schien. Mit 80km/h flogen wir über die Piste.
Es war ja noch ein langer Weg bis Douz. Es dauerte nicht lange, da hörten wir ein lautes Schlagen von vorne rechts: Dämpfer mit Halter am Motorträger abgerissen.

Also Dämpfer mit dem KTM Bordwerkzeug demontiert (im Hilux war selbstverständlich kein Werkzeug) und auf die Ladefläche geschmissen. Jetzt glaubt nicht, dass er langsamer fahren würde, nein er versuchte die verlorene Zeit aufzuholen. Es dauerte keine 20min da bemerkten wir ein weiteres Geräusch. Diesmal sind auf der linken Seite vorne die Blattfedern gebrochen. Ich kramte meinen Spanngurt hervor und wickelte ihn dann um die Federn.

Lange nach Sonnenuntergang erreichten wir dann Douz mit völlig leerem Bauch, denn wir hatten den ganzen Tag nix zu essen. Wir brachten die KTM zur Garage, wo ich dann meinen Augen nicht traute, als ich Lars´ silberne LC8 erblickte. Auf zum Hotel, wo ich beim Einchecken Lars traf, der gerade vom Essen kam. Wir gingen dann auf den Campingplatz, um unsere Erlebnisse bei einem kühlen Bier auszutauschen.

Lars:Douz ist so Tod, das ich beschließe am nächsten Tag nach Hammet aufzubrechen um die verbliebenen Tage am Meer zu genießen. Am Abend nach dem Essen trotte ich ins Hotel und treffe Marco. Marco erzählt die Ereignisse bei Bier am Zeltplatz. Es wird beschlossen am nächsten Tag den Motor mal anzuschauen.