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macrums
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Verfasst am : Do, 24. Jul 2008, 8:24 Titel: Fahrtipps für losen Untergrund gesucht. |
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Hallo Leute,
nach dem ich mich im Fred "richtig schalten" doch nicht so lächerlich gemacht habe, gibt es hier eine neue Chance!
Ich versuche mich die Tage des öfteren auf diversen Feldwegen bei uns rund um die Ortschaften, auf welchen keine Verbotsschilder montiert sind und da habe ich mit erstaunen festgestellt, dass man da durchaus mal 20 oder 30 km weit fahren kann. Ohne eine Tafel. Darum gehts allerdings nicht.
Mit gehts mehr um die Fahrtechnik. Da ich vom sumofahren keine Geländepraxis habe, ziehe ich meine ganzen Erfahrungswerte aus der Zeit des Mountainbikens. Klingt lächerlich, aber einige Sachen sind da ganz ähnlich. Es fehlen lediglich die 230kg Motorrad! Die Fahrphysik ist oft die gleiche.
Meine Bereifung ist die originale. Folgende 3 Situationen haben sich ergeben, bei denen ich beinahe eine neue Hose gebraucht hätte:
- Bin mit 30/40 kmh auf einem reinen Grasfeldweg gefahren. Habe dann Gas gegeben, aber nicht übermäßig und wollte rechts in ein Feld abbiegen. Dann hat mich das Hinterrad links überholt und es hat mich in den Acker geschoben. Nach zahlreichen rechts/links Schlenkerern habe ich mich zwar schon liegen sehen, bin aber genau zum Stehen gekommen. Glück Ich wußte nur nicht, warum es mich so gebeutelt hat. Zu viel Gas? Einfach gerutscht auf Gras, was aber trocken war? Komisch. Kleine Fahrrinne übersehen? Und da kommen wir zum nächsten.
- Fahrrinnen: Ich rede hier von welchen die zwischen 5cm und höchstens 10cm Tiefe haben. Da lachen die meißten wohl drüber. Aber wenn ich da mit 40 oder 50 kmh auf dem Feldweg entlang fahre und in eine solche einfädel, dann "führt" diese meine Mopete ziemlich nach ihrem Willen. Ich komme da nicht mal eben raus oder kann selber bestimmen, wo ich fahre. Denn wenn ich mit dem Vorderrad an den Rand der Rinne komme, dann kommt es häufig vor, dass der Reifen einfach daran entlang rutscht, ich aber mit dem Gewicht schon über dem "Hügel" bin und dann gibts Gleichgewichtsprobleme. Wie kann man das vermeiden oder wie kann ich die Fahrspur verlassen?
- Letztes Beispiel: Schotterweg ist leicht abschüssig. Ich fahre entlang und gerat automatisch nach unten. Müßte gegenlenken, wir da aber bei höherer Geschindigkeit auch kritisch. Liegts am Reifen?
Danke fürs lesen und hoffentlich auch für die Tips! |
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Arthos  Sponsor
Anmeldungsdatum: 09.11.2007 Beiträge insgesamt: 2392 KTM LC4-E 640 Enduro 2000 → 75.000 km KTM LC8 950 Adventure S 2003 → 55.000 km
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Verfasst am : Do, 24. Jul 2008, 8:55 Titel: |
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Fährst Du im Stehen ? Wenn nicht, geh mal auf einen großen Platz und fahre ne viertel Stunde im Stehen ohne die Kupplung zu benutzen umher und dann gehst Du mit diesen Gleichgewichtserfahrungen auf einen Feldweg. Lenker immer locker führen. _________________ Ja, ich spiele ein Instrument, eine LC4 MittelstreckenReiseHardEnduro und eine LC8 Adventure S Neunfuffdscher. www.sonnenberghof-dittersdorf.com |
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NoCarrier  Moderator
Anmeldungsdatum: 06.08.2004 Beiträge insgesamt: 5255 KTM LC8 Adv 950 S, 2003 KTM 625 SXC, 2005
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Verfasst am : Do, 24. Jul 2008, 9:21 Titel: Re: Fahrtipps für losen Untergrund gesucht. |
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Mein Tip: buche ein Endurotraining in Deiner Nähe.
Das bringt mehr als die theoretischen Abhandlungen hier. _________________ better a rainy day in the hills than a sunny in the office... |
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pezimann  Sponsor
Anmeldungsdatum: 06.09.2007 Beiträge insgesamt: 653 KTM LC8 Adv 950 S, 2004 → 64.000 km
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Verfasst am : Do, 24. Jul 2008, 11:03 Titel: |
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Griaß eich,
ich würd auch meinen, mach ein Endurotraining. Und danach so viel Schotter wie möglich fahren, denn dann kannst das erlernte umsetzen und du wirst aus dem Staunen nicht mehr rauskommen, was so alles möglich ist auf losem Untergrund....  _________________ lg pezimann GO!!!!!
solange ich noch guten Sex habe, gibts keine BMW ! Basta !!  |
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blitz  Sponsor
Anmeldungsdatum: 23.02.2003 Beiträge insgesamt: 1114 KTM LC8 Adv 950 S, 2005 → 82.000 km KTM LC8 Adv 990, 2006 → 57.000 km KTM LC 4 Adventure Bj.04 → 17.000 km
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Verfasst am : Do, 24. Jul 2008, 15:40 Titel: |
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hallo macrums,
ich schliesse mich da meinen vorschreibern zu 100 % an, es geht nichts über ein schönes endurotraining. vor allem wird es dir deine karre und deine gesundheit auch danken, denn einmal falsch selbst geübt kann teure und schmerzhafte erfahrungen nach sich ziehen.
zum zweiten: nasses gras, schmieriger untergrund und am schlimmsten eis - wenn du da keine spikes hast hilft nur eins wenn die karre ausbricht - ruhe bewahren und versuchen die karre gerade zu halten, wie du es getan hast. falls du solche flächen vorher "wahr nimmst": kein gas geben, keine bremse betätigen - motorbremse und schön weiter stabil fahren - ansonsten hat man keine chance ohne grobe stollen bzw. sogar spikes auf eis.
viele grüsse
blitz |
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EnduroS Kurvenräuber
Anmeldungsdatum: 24.01.2007 Beiträge insgesamt: 523
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Verfasst am : Do, 24. Jul 2008, 16:13 Titel: |
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Ein Training ist mit Sicherheit angebracht. Die von Dir beschriebenen Probleme kannst du aber auch ganz kostengünstig beheben, indem du die Kurvenäussere Fussraste belastest. Damit hast du Kontrolle über dein ausbrechendes Hinterrad (vorher üben, üben, üben), kannst dann mit der Dosierung des Gasgriffs schöne Slides hinbekommen. Auch bei abschüssigen Wegen die zum Abgrund gerichtete Raste belasten und den Schwerpunkt (den Arsch) nach aussen richten.
Gruss
Hajo _________________ ...,aber er hat immer ein breites Lächeln im Gesicht wenn er heimkommt |
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PieTT  Sponsor
Anmeldungsdatum: 13.07.2006 Beiträge insgesamt: 2212 KTM LC8 SE 950, 2006 → 90.000 km KTM LC8 1190 R Adventure → 30.000 km EXC 530 450, Yam TT, Honda XR, Maico MC, Suzuki MC → 100.000 km
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Verfasst am : Do, 24. Jul 2008, 16:28 Titel: |
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Du willst die Tipps hier, dann kriegst Du sie auch ..
Arthos hat es schon gesagt - Lenker locker führen. Das machen die meisten Offroad-Anfänger falsch. Wenn Du nicht verkrampfst, findet das Rad meist wegen des Kippens der Maschine den besten Weg. Ansonsten hilft tatsächlich Übung - an das Gewicht musst Du Dich einfach gewöhnen ..
Was auch oft hilft aber ein bisschen Mut erfordert ist kurz etwas Gas geben, manche "Schwierigkeit" entsteht erst, wenn das Gewicht der Maschine zu sehr auf's Vorderrad drückt oder Du gar noch bremst.
Vor einem allerdings solltest Du gehörigen Respekt behalten: Rasen ist fast immer tödlich, außer er ist furztrocken (was extrem selten vorkommt). Da helfen nur Spikes und weich fallen .. _________________ Brät PieTT - nimmer am Gas °° °
na ja, fast nimmer  |
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Lotse  Sponsor Anmeldungsdatum: 30.01.2005 Beiträge insgesamt: 1867
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Verfasst am : Do, 24. Jul 2008, 17:21 Titel: |
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Wenn Du noch etwas Theorie dazu lernen möchtest, empfehle ich
René Degelmann: Offroad perfekt! Mit dem Motorrad im Gelände; 2007 GeraMond Verlag GmbH, München; ISBN 978-3-7654-7707-2 |
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macrums
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Verfasst am : Do, 24. Jul 2008, 21:17 Titel: |
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Jungs, erstmal Danke.
Ich werde das alles morgen mal "aufarbeiten".
Grüße |
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macrums
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Verfasst am : So, 27. Jul 2008, 16:05 Titel: |
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Hallo Leute,
weitere 70 km Feldweg später habe ich den einen oder anderen Tipp der mir hier gegeben wurde gut anwenden können.
Das Belasten der Rasten entgegen des Gefälles diverser Weg klappt sehr gut. Das hat mich wirklich sehr gewundert, was da ein bisschen Gewichtsverlagerung alles bringt! Diese Art von Tipps sind Gold wert!
Was mir das fahren im Stehen sehr erschwert hat ist zum einen eine leichte Zerrung im linken Oberarm, welche vom Holzsägen stammt und wahrscheinlich meine Körpergröße. Ganz abgesehen von der fehlenden Kondition. Aber das kriege ich noch hin .
Wenn ich im Stehen fahre, dann ist wahrscheinlich wie überall die Haltung, Oberkörper vorne, Arsch hinten angesagt, damit man nicht bei der kleinsten Geschwindigkeitsverzögerung über dem Lenker hängt- oder
Doof ist da nur, dass ich da mit meinen 1,90 schon ganz schön unbequem auf der Fuhre "steh-liege". Gibt es deswegen Lenkererhöhungen? Und vor allem wenn, dann sind da 25mm auch zu wenig, oder
Das hatte ich schon mal bei meiner Sumo montiert und das fällt kaum ins Gewicht.
Allerdings frage ich mich dann, wie wirkt sich eine Lenkererhöhung von 80mm oder mehr auf den Straßenbetrieb aus?
Dass man den Lenbker nicht festklammern soll, damit habe ich eigentlich kein Problem. Ich halte diesen immer schön locker. Mir fiel jedoch auf, dass ich auf "welligem" Terrain doch irgendwie verkrampfe, denn ich muss die Fuhre ja irgendwie halten. Oder mich .Und das geht halt doch auf die Unterarme. Aber generell findet das Krad den Weg selber durch das Gemüse. Damit komme ich klar.
Interessant war das Fahrverhalten auf einem abgeernteten Acker. Es standen nur noch die Stoppeln und ich mußte zwecks Wegewechsel da drüber- mit 40 auf den Stoppeln kommt schon irgendwie Unruhe im Fahrwerk auf! Gut, stehen war nicht drin- aber es war schon etwas unangenehm.
Was nun interessant ist: Bringt da ne Lenkererhöhung was? |
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Zehlaus  Sponsor
Anmeldungsdatum: 02.08.2004 Beiträge insgesamt: 3559
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Verfasst am : So, 27. Jul 2008, 16:49 Titel: |
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Lenkererhöhung und ggf. niedrige Fussrasten, kommt eben drauf an, ggf auch ein anderer Lenker. Über den Acker mit 40 ist nicht wirklich schnell, zumal wenn es recht sandiger Boden ist. Man wundert sich, aber gerade im losen Boden zählt Speed, dann stabilisiert sich das Fahrwerk selbst. Vorausschauendes Fahren ist natürlich angesagt, denn man muss auch wieder anhalten . |
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macrums
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Verfasst am : So, 27. Jul 2008, 16:52 Titel: |
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Boden war eher erdig!
Aber 40 eben langsam, das kam mir auch so vor! |
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elninja13 Hinterradspezi
Anmeldungsdatum: 13.11.2005 Beiträge insgesamt: 1820 KTM LC8 Adv 1290 R → 30.000 km
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Verfasst am : Mo, 28. Jul 2008, 23:56 Titel: |
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kann dir nur empfehlen so oft wie möglich im stehen zu fahren. bin letzten 30km am stück im stehen (straße) gefahren. da lernt man locker zu werden und mit dem gleichgewicht zu spielen.
witzig ist auch wenn man bei 140 aufsteht (beim überholen).  _________________ Don`t touch a running system!  |
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Pyrate Kurvenräuber
Anmeldungsdatum: 13.01.2007 Beiträge insgesamt: 408 KTM LC8 Adv 990, 2006 → 22.000 km KTM LC8 SD 990, 2007 → 2.000 km
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Verfasst am : Di, 29. Jul 2008, 1:30 Titel: |
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Ich schließe mich den Vorrednern an. Mach einen Kurs. Fehler, die Du dir jetzt angewöhnst sind nur sehr schwer wieder aus dem Kopf und dem Bewegungsabaluf zu bekommen.
Ansonsten gilt: möglichst immer im Stehen fahren. Du kannst so plötzliche Bewegungen des Motorrads besser ausgleichen und außerdem sinkt der Schwerpunkt und damit die Kippgefahr enorm.
Außerdem solltest Du für Offroadfahrten den Lenker etwas nach vorne drehen, Kupllungshebel und Handbremshebel passend einstellen, die Armaturen nicht knallfest ziehen und Schalthebel sowie Fußbremse auf die stehende Position einstellen.
Lenkererhöhung und tiefere Fußrasten sind eine große Verbesserung der Ergonomie. Du wirst Dich wundern was ein paar Zentimeter ausmachen können.
Das lernst Du alles in einem guten Kurs. Wenn Du Ambitionen hast öfter ins Gelände zu gehen mach es richtig. Sonst verlierst Du leicht die Lust daran. Und das wäre doch schade.
Gruß, Dennis _________________ Ein warmes Bier ist kälter als gar kein Bier |
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Zehlaus  Sponsor
Anmeldungsdatum: 02.08.2004 Beiträge insgesamt: 3559
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Verfasst am : Di, 29. Jul 2008, 9:14 Titel: |
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Ausserdem solltest Du für Geländeambitionen an einen geeigneten Reifen denken, die Unterschiede zum MT90 sind recht krass. Über die Suche findest Du reichlich Info zu dem Thema |
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