Einschlag, ein Falke ..

Anmeldungsdatum: 13.07.2006

Kurz, er lebt und ist scheinbar wohlauf. Hab aber vor lauter Aufregung bzw. Mitleid kein Foto geschossen. Sowas hab ich noch nie gesehen oder gehört, auch von anderen nicht.

Bin gestern Nachmittag von Landau/Annweiler in Richtung Johanniskreuz gefahren. Plötzlich startet im Wald hinter einer Kurve von rechts ein Falke oder junger Bussard in meiner Fahrtrichtung direkt über der Straße. Mit kräftigem aber langsamnen Flügelschlag. Auch wenn ich erschrocken vom Gas ging konnte ich den Einschlag nicht verhindern.

Der Vogel ist in Fahrtrichtung direkt unter meine Lampenmaske gerutscht, d.h. oberhalb des Kotflügel in den kleinen Zwischenraum - Kopf nach vorn. Was für ein Glück nicht darunter, sonst hätte ihn mein Reifen / Gabel wohl gekillt. Da rechts Felsen waren und die Straße sehr schmal konnte ich nicht sofort anhalten. Mir war komplett schlecht vor Adrenalin und dachte, der ist eh hin. Ich konnte ja zunächst nicht sehen, was passiert war - außer Gekreische und ein paar Flügelschlägen (kam mir wahnsinnig breit vor > 1m) nahm ich seinen Zustand nicht wahr.

Nach einigen Metern ging rechts glücklicherweise ein Waldweg rein.
Nur der tennisballgroße Kopf mit großem offenen Schnabel waren vor den Lampen, der restliche Körper wahr gerade unter die Verkleidung gerutscht. Der Falke hing fest, nur sein Kopf drehte sich unablässig zu mir hin, mit großen Augen und leisem Wimmern.

Ich bin selten so aufgeregt aber in dem Moment war mir nur schlecht vor Mitleid. Ich liebe diese Vögel. Er lebte jedoch augenscheinlich und versuchte kurz mit 2-3 Flügelschlägen freizukommen. Erfolglos. Mit einem kleinen Stock bewaffnet dachte ich ihn vielleicht herausziehen zu können. Indem er darauf beissen sollte, wollte ich ihn dann hervorziehen. Er hatte jedoch entweder große Angst oder keine Kraft, das klappte also nicht. Um ihn nicht (noch mehr) zu verletzen, versuchte ich dann mit einem größeren Ast seitlich unter der Verkleidung zu ertasten, wo sein Körper ist - ich wollte auf keinen Fall die flügel verletzen. Er flatterte kurz, war aber nicht in der Lage, sich zu befreien. Keine Chance, außer seinem Gefiepe und dem mir folgenden Kopf war sein ca 30 cm lange Körper regungslos. Ich fand jedoch zumindest heraus, dass sein Körper leicht rechts hinter den Kotflügel gerutscht war. Mit einem dickeren Stock kam ich so parallel an seinen Körper und mit einiger Kraft gelang es mir, ihn nach vorn zu schieben.

Dann ging es ganz schnell: kratz, hüpf und er sprang vom Kotflügel in die Luft und segelte mit langem kräftigen Flügelschlag in den Wald, um mich dann vom Ast aus zu beäugen. Scheinbar hatte er keinerlei Verletzungen davongetragen.

Glücklich aber noch etwas fertig - weil die ganze Zeit komplett unter Strom konnte ich meinen Ausflug fortsetzen. Es dauerte bestimmt 15 Minuten bis ich wieder zu normaler Schräglage fähig war. Puhhh ..

Verfasst am : Sa, 11. Mai 2013, 15:59 Titel:

Wow. Was für ein Erlebnis! Das bleibt Dir auch ohne Foto in Erinnerung.

Auf meiner allerersten Fahrt mit meinem ersten eigenen Motorrad ist mir eine Schwalbe gegen den Helm geknallt. Winzig in Vergleich zu einem Raubvogel, ungefährlich für mich, aber die Erinnerung ist eingebrannt.

Verfasst am : Sa, 11. Mai 2013, 16:57 Titel:

Potzblitz! blink

Nach der Nummer wäre ein Mega-Bier vonnöten gewesen um meinen Stresslevel wieder runter zu bekommen. wacko

Glück, dass das arme Tier überlebt hat.

Verfasst am : Sa, 11. Mai 2013, 17:27 Titel:

Verfasst am : Sa, 11. Mai 2013, 17:30 Titel:

Alles Gute euch beiden, der Vogel hat sicher etwas gelernt, so schlau sind sie.

Mich hat im Schwarzwald einmal eine wütenden Busladung Touristen darauf
aufmerksam gemacht, dass ich einen Singvogel in den Speichen habe.

Habe den Vogel aber auf meiner Flucht vor den Touris verloren.

Verfasst am : Sa, 11. Mai 2013, 17:39 Titel:

Schön, dass der Greif dank deiner Umsicht die Befreiung überlebt hat Smile

Dazu ist mir gleich die Geschichte aus 2008 eingefallen, bei der sich ein Mäusebussard nach einer Kollision hinter dem Dachspoiler eines LKW verfangen hat - und überlebte!

Fotos von Carsten Pusch, Kiel

Verfasst am : Sa, 11. Mai 2013, 17:48 Titel:

Verfasst am : Sa, 11. Mai 2013, 17:54 Titel:

Verfasst am : Sa, 11. Mai 2013, 19:01 Titel:

Dann war es eindeutig ein Bussard, wunderschönes Tier, toller Kopf, eindrucksvoller Schnabel

Verfasst am : Sa, 11. Mai 2013, 19:10 Titel:

Sapparalot ohmy

, die Gschicht, wie mir auf dem Weg nach Cortina mal ein Fasan ins Gsicht geflogen ist, erzähl ich aufm nächsten TT, aber erst nachm zweiten Bier Mr. Green

Des Viech hat´s damals nicht überlebt und mir ist es auch nimmer gut gegangen.... (fast fabrikneue LC4 mit Totalschaden Sad

)

Verfasst am : Sa, 11. Mai 2013, 19:37 Titel:

Glück für Euch Beide, Piett. Ich hatte in Frankreich nur mal nen Spatz ein paar Tage im Kühler-"Grill". Der war richtig schön knusprig wacko

Verfasst am : Sa, 11. Mai 2013, 21:46 Titel:

Verfasst am : Sa, 11. Mai 2013, 22:39 Titel:

Bei Lämmergeiern ist auch der Hals befiedert.

Ich tippe eher auf Gänsegeier. Die fressen bevorzugt innere Organe blink

und haben aus praktischen Gründen einen fast nackten Hals, der aber beim Fliegen eingezogen wird

.

Die Spannweite liegt mitunter noch etwas über der eines See- oder Steinadlers blink

.

Verfasst am : So, 12. Mai 2013, 0:13 Titel:

Verfasst am : So, 12. Mai 2013, 1:59 Titel: