forum.LC8.info Foren-Übersicht  
FAQFAQ Knowledge BaseKnowledge Base SuchenSuchen KarteKarte KalenderKalender FotoalbumFotoalbum RegistrierenRegistrieren ProfilProfil LoginLogin

Erfahrungen auf Fernreisen

 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen     forum.LC8.info Foren-Übersicht -> Erfahrungen mit Motorrädern allgemein Beiträge der letzten 24h (nach Forum sortiert)
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
AbenteuermannOffline
LC8 Junkie
Avatar

Anmeldungsdatum: 28.02.2003
Beiträge insgesamt: 348

BeitragVerfasst am : Do, 12. Mai 2005, 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

Dieser Thread ist zum Publizieren von Erfahrungen auf Fernreisen.

Jeder, der seine Erfahrungen/Tips/Tricks auf langen Reisen veröffentlichen will,
ist herzlich Eingeladen, sich an diesen Thread anzuhängen.

Fragen von anderen Reisenden zu den eingestellten Artikeln sind willkommen.

Meinungen und Theorien von Nicht-Reisenden sind jedoch nicht erwünscht.
(Viele haben zu allem eine Meinung und ein überwältigendes Interesse, diese zu Verbreiten.)

meine Bitte: Macht für euere Meinungen einen eigenen Thread auf.

der
Abenteuermann

_________________
Ist ein erfolgreiches oder ein glückliches Leben wichtiger?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen 
AbenteuermannOffline
LC8 Junkie
Avatar

Anmeldungsdatum: 28.02.2003
Beiträge insgesamt: 348

BeitragVerfasst am : Do, 12. Mai 2005, 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

Plattfüße und Reifenwechsel
---------------------------------------------------------

Hier geht es um das Hinterrad, vorne ist eh einfach. Hatte auf der lateinamerika-Tour
2 mal einen Platten, beide male hinten. Einmal ein Stahlstift von 1cm Länge, der sich genau zwischen den Profilblöcken durchgebohrt hat, einmal ein dicker Nagel von 4cm Länge.

Alles was ihr braucht:
- 2 kräftige Montierhebel
- 3 Felgenschoner (Plastikteile), wenn ihr euch die Felgen nicht ganz versauen wollt
- zierliche Assistentin (der Kumpel oder ein neugieriger Einheimischer tut´s auch)
- Hauptständer an eurer LC8
- kräftigen Mann (im Idealfall seid ihr das)

Und so gehts:

- Rad wird ausgebaut. Lasst die Koffer gleich dran, ihr braucht das Gewicht noch

- eine Seite vom Hauptständer durch Stein/Brett/Irgendwas etwas (3-5cm) höherlegen

- LC8 mit Gepäck auf Vorderrad und unterfütterte Hauptständerseite lupfen (deshalb der kräftige Mann)

[attachmentid=2889]


Alle Versuche, es mit einem anderen Mopped (GS650 oder ähnliches) zu machen sind gescheitert. Die Hauptständer der Bikes sind einfach nicht hoch genug. Ihr bringt damit nicht die nötige Kraft auf. Eine LC4 wäre zwar hoch genug, aber zu leicht.

- jetzt kommt die Assistentin. Sie hält euch das Rad unter den Hauptständer, wobei dieser möglichst nahe an der Felge eintauchen muss. Dann schwingt ihr mit Kraft die LC8 auf den Reifen, bis sich dieser von der Felge löst.

[attachmentid=2890]


- Danach wird der Reifen etwas gedreht und mit dem Hauptständer wieder eingetaucht, bis man ihn rundherum von der Felge getrennt hat. Dann ist die andere Seite dran.



Reifenwechsel___Hauptst_nder.jpg
 Beschreibung:
 Dateigröße:  30.26 KB
 Angeschaut:  5836 mal

Reifenwechsel___Hauptst_nder.jpg



Reifenwechsel___Assistentin.jpg
 Beschreibung:
 Dateigröße:  38.05 KB
 Angeschaut:  5836 mal

Reifenwechsel___Assistentin.jpg



_________________
Ist ein erfolgreiches oder ein glückliches Leben wichtiger?


Zuletzt bearbeitet von Abenteuermann am Do, 12. Mai 2005, 14:23, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen 
AbenteuermannOffline
LC8 Junkie
Avatar

Anmeldungsdatum: 28.02.2003
Beiträge insgesamt: 348

BeitragVerfasst am : Do, 12. Mai 2005, 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

- Dann den Reifen auf einer Seite mit den Montierhebeln über den Felgenrand heraushebeln

[attachmentid=2891]


Wenn der Platte durch einen Dorn/Nagel gekommen ist, braucht ihr nicht den ganzen Schlauch rausnehmen, sondern nur die defekte Stelle (Das einfriemeln des Ventils in das Felgenloch ist nicht einfach).
Ziehlt den Nagel raus, fühlt von innen, ob der Mantel ok ist und flickt den Schlauch.

Weis man nicht, woher der Plattfuß gekommen ist, hilft alles nichts. Raus mit dem ganzen Schlauch.


[attachmentid=2892]



Reifenwechsel___Montierhebel.jpg
 Beschreibung:
 Dateigröße:  46.02 KB
 Angeschaut:  5836 mal

Reifenwechsel___Montierhebel.jpg



Reifenwechsel___Flicken.jpg
 Beschreibung:
 Dateigröße:  49.37 KB
 Angeschaut:  5836 mal

Reifenwechsel___Flicken.jpg



_________________
Ist ein erfolgreiches oder ein glückliches Leben wichtiger?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen 
AbenteuermannOffline
LC8 Junkie
Avatar

Anmeldungsdatum: 28.02.2003
Beiträge insgesamt: 348

BeitragVerfasst am : Do, 12. Mai 2005, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

- Wenn der Reifen wieder auf der Felge sitzt, braucht ihr Luft. Wenn ihr mit der Luftpumpe ranmüßt, dann gebt vor dem Aufpumpen in die Ritze zwischen Reifen und Felge was schmieriges. Wasser und etwas Shampoo hat man eh dabei, das reicht. Dann braucht man erheblich weniger Bar, bis der Reifen auf die Felge schnalzt.

- wer keinen Bock auf Pumpen hat, hält z.B. nen LKW an. Die haben Druckluft dabei.

[attachmentid=2893]

In meinem Fall hatte der 2te LKW nen passenden Adapter für Reifendabei, dieser war jedoch kaputt. Wir haben zuerst den Adapter wieder repariert und dann gabs Druckluft. Einfacher gehts nimmer.


Thema Flicken:
laßt euch durch einen 2cm -Riß im Schlauch nicht einschüchtern. Solange ihr einen Flicken dabei habt, der groß genug ist - Drauf damit.
Die Flicken gibt es in verschiedenen Qualitäten und Formen. Die billigen (Fahrrad/Motorrad) sind sehr weich. Die Autoflicken sind schon kräftiger und zu empfehlen. Die gibt es für wenig Geld überall da, wo noch viel geflickt anstatt neu gekauft wird (In Lateinamerika heißen die Shops je nach Land "Vulcanisacion" oder "Gomeria"). Auch 5 Flicken auf einem Schlauch lassen sich einwandfrei fahren. Werft bloss nicht nen Schlauch wegen einem kleinen Loch weg, denn womöglich läßt sich kein neuer auftreiben und wer weis, ob ihr beim nächsten mal nicht einen langen Riß im Schlauch habt.

Es gibt ebenfalls Flicken für den Mantel, die von Innen reingeklebt werden. Falls euch der Mantel mal aufplatzt, kann man sich so behelfen und den Reifen zumindest auf Teer noch eine weile fahren.


[attachmentid=2894]

Thema Reifenpilot:
hilft, wenn man sich was spitzes (z.B. Nagel) eingefahren und schnell genug angehalten hat (sonst wird aus dem Loch ein Riß). Eine kleine Flasche sollte man immer dabei haben (die Großen für Autos kann man aber auch 2-3 mal verwenden, bis sie leer sind). Mir hat Reifenpilot schon mehrmals aus brenzligen Situationen bis in die nächste Ortschaft geholfen. Und wenn es da immer noch dicht ist, flick ich erst garnicht.

Fertig.

der
Abenteuermann



Reifenwechsel___Druckluft.jpg
 Beschreibung:
 Dateigröße:  37.79 KB
 Angeschaut:  5836 mal

Reifenwechsel___Druckluft.jpg



fertiger_Hinterreifen.jpg
 Beschreibung:
 Dateigröße:  38 KB
 Angeschaut:  5836 mal

fertiger_Hinterreifen.jpg



_________________
Ist ein erfolgreiches oder ein glückliches Leben wichtiger?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen 
AbenteuermannOffline
LC8 Junkie
Avatar

Anmeldungsdatum: 28.02.2003
Beiträge insgesamt: 348

BeitragVerfasst am : Do, 12. Mai 2005, 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

Benzinverbrauch und Höhenluft
---------------------------------------------------------

Hier kursieren ja die tollsten Gerüchte.

Hier ein paar Fakten (ja,ja,im Reitwagen 223 steht für die LC4 was anderes - ich habe die Jungs unterwegs getroffen, mehr sag ich dazu nicht):

- große Höhen (bin in Bolivien tagelang auf Höhen zwischen 3700 und 4800m gefahren) bringen keinen spürbar höheren Benzinverbrauch mit sich

- große Höhen bringen verschmerzbaren Leistungsverlust mit sich. Ihr braucht keine Düsennadeln umhängen oder sonstwas. Auf 4600m habe ich auf einer langen ebenen Geraden die LC8 auf 150km/h hochgezogen - mit 2 Personen. Es ist also immer Leistung im Überfluss da. Bergauf sollte man jedoch zumindest auf 5000 U/min hochdrehen, bevor man hochschaltet. Tiefe Drehzahlen unter 3000 U/min mag die LC8 bei großen Höhen nicht mehr. Für die Straßenverhältnisse, die üblicherweise auf solchen Höhen herschen, hat die LC8 mehr Power als man je abrufen wird.

- In Bolivien gibt es nur in den Großstädten gutes Benzin. Wir waren durchgehend mit 86 Oktan unterwegs. Brauner Kodierstecker unter der Sitzbank getrennt - und gut ist. Leistungsverlust war im Fernreisemodus nicht spürbar, und der Benzinverbrauch blieb gleich.

Fazit: selbst mit 86 Oktan auf 4500m Höhe fährt man die LC8 unter 6 Litern - ohne Änderungen.

[attachmentid=2895]


- bei Langstrecken mit Reisetempo zwischen 80-120 km/h braucht ihr nur um die 5.5 Liter.

- was die Reichweite reduziert ist "Gas". Die jenigen unter euch, die ne Acrapovic fahren, kennen das röhren ab einer gewissen Gasstellung. Wenn man dieses röhren öfter hört, ist Essig mit 400km Reichweite.
Lockeres KM-Fressen mit Drehzahlen bis 5000 U/min sind notwendig - aber auf Fernreisen eh normal.

- Ohne DB-Eater in den Acrapovic bleibt der Benzinverbrauch konstant. In menschenleeren Gegenden auf fahrerisch anspruchsvollen Strecken (viel Gas auf/zu) macht es einen Höllenspass, die KTM mal richtig brüllen zu hören. Und in den Bergen, wo Kurven schlecht einzusehen sind, ist die offene Acrapovic wirkungsvoller als jede Versicherung. (Hinweis: offene Acra und gleichzeitig Ohrstopfen sind uncool )

- die Reichweite beträgt bis zur ersten Reserve-Meldung meist 340-360 Kilometer, die Reserve bringt einen auf 400km und mehr (mein Rekord liegt bei 432km). Es macht in einer dünnbesiedelten Landschaft aber keinen Spaß, immer ans Limit zu fahren - das kann echt nerven. Wirklich brauchen tut man diese Reichweite also selten zum überbrücken zivilisationsarmer Gegenden.

- Und falls für diese "Sonderetappen" mal die 400km nicht ausreichen, tun es ein paar große Wasserflaschen, die man an der letzten Tanke aus dem Müll fischt (diese haben meist zwischen 1,5 Litern und einer Gallone = etwa 4 Liter). Für längere Aufenthalte in solchen Gegenden (z.B. einmal durch Patagonien und zurück) hilft auch ein stabiler 5 Liter-Plastikkanister, den man in Patagonien an der Tanke für 1-3 Euro bekommt. Abraten kann ich euch von der Mitnahme großer 20 Liter - BW-Kanister auf der Rückbank. Ich habe diese Erfahrung 2002 bis Tamanrasset (Süd-Algerien) runter gemacht - tut euch sowas nicht an. Auch machen schicke Blechkanister die Langfinger aufmerksam.

mein Tip: 400km sind schon ne große Reichweite. Für die wenigen "Sonderetappen" billige Kanister/Flaschen benutzen. Die Flaschen aber nicht mehr als 7 Tage mit Benzin füllen, da sich die Dichtung im Flaschendeckel auflöst (oder halt ab un an nen frischen Deckel aus der Mülltonne fischen).

der
Abenteuermann



Tankstelle.jpg
 Beschreibung:
 Dateigröße:  29.49 KB
 Angeschaut:  5836 mal

Tankstelle.jpg



_________________
Ist ein erfolgreiches oder ein glückliches Leben wichtiger?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen 
AbenteuermannOffline
LC8 Junkie
Avatar

Anmeldungsdatum: 28.02.2003
Beiträge insgesamt: 348

BeitragVerfasst am : Do, 12. Mai 2005, 14:21    Titel: Antworten mit Zitat

sinnvolle Umbauten
---------------------------------------------------------

Mehr Fahrspass bei reisetypischer Fahrweise (niedrige Drehzahlen, schaltfaul)
bringen
- 16er Ritzel (kürzere Übersetzung ist beim Fahren im Gelände hilfreich)
- Sommers Door (mehr Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen)
- EPC deaktivieren

Die obigen Änderungen empfehle ich generell jedem, der mit der LC8 Reisen will.

Nützliche Änderungen sind noch
- Carbon-Tankprotektoren (von BAB) (sehr haltbar für eine ungewollte Rutschpartie)
- Neopren-Schützer für die Tauchrohre vorne (bei Kombination Feucht+Offroad sehr sinnvoll)
- Griffheizung (ja ja, ich weiss. Ihr könnt aber dadurch dicke Handschuhe einsparen,
die man zwar monatelang mitschleppt, aber für eine Paßüberquerung dann doch nicht aus den Koffern kramen will.)
- Steckdose (für Batterieladegerät,...)
- verbreiterte Gepäckträgerplatte (damit die Gepäckrolle da bleibt wo sie hingehört)
- GPS (der Gameboy für Männer. Hilfreich bei Beschilderung in Würmchenschrift oder bei Reisen nahe des Äquators, da hier die Sonne zur Orientierung nicht weiterhilft)
- Vergaserheizung (je nach Reiseland = kühl und feucht)

Fernreisende haben ein Fable für Umbauten. An meiner LC8 finden sich etwa 30 Änderungen gegenüber der Serie. (Hiermit sind jetzt nicht Aufkleber gemeint, sondern Dinge wie 4mm-V4A-Speichen, Kettenöler, Hamsterbackenumbau, Kettenschutzverlängerung oder anderer Lenker). Die LC8 "braucht" jedoch nur wenige Änderungen, um Fernreisetauglich zu werden.

der
Abenteuermann


_________________
Ist ein erfolgreiches oder ein glückliches Leben wichtiger?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen 
AbenteuermannOffline
LC8 Junkie
Avatar

Anmeldungsdatum: 28.02.2003
Beiträge insgesamt: 348

BeitragVerfasst am : Do, 12. Mai 2005, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Schafsfell gefällig?
---------------------------------------------------------

Da gibt es ja immer noch Biker, die sich so ein Fell auf die Sitzbank legen.

[attachmentid=2896]

Ich bin 15 Jahre ohne Fell gefahren. Nicht, dass ich Fellreiter ausgelacht hätte, aber
ein mitleidiges Schmunzeln haben sich schon einige eingefangen.

Bei Cordoba habe ich mir in den Bergen dann auch ein Fell ausgesucht. Von einem schwarzen Schaf versteht sich Smile. Wenn ihr ein Fell kaufen wollt, es mus laaaaang sein (locker von den Fingerspitzen bis über die Schulter reichen). Meins hat 30 Pesos (etwa 8EUR) gekostet.

Was es bringt:
- ihr habt bei kaltem Wetter nen warmen Hintern
- ihr verbrennt euch bei heißem Wetter nach einer Pause nicht den Arsch
- ihr habt nach Regen elend lange nen nassen Hintern
- ihr habt für kalte Nächte ne mollige Unterlage für unter den Schlafsack (unter dem Oberkörper)
- ihr habt eine verwegene "Fernreiseoptik", denn nur Fernreisende tun sowas ihrem Bike an.

Ob man auf einem Fell weicher sitzt, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Meine Freundin meinte, sie sitzt weicher und möchte auf das Fell nicht mehr verzichten. Ich spüre keinen Unterschied. Bei mir verbessert eine Radlerhose erheblich mehr den Sitzkomfort. Hierbei ist meinem Hintern aber schon die 8 Euro-Version von Tchibo gut genug.

Wie man ein Fell auf der LC8 festmacht:
Sitzbank ab, Fell drauf (mein Fell hatte Beine dran), Beine unter die Sitzbank schlagen, Sitz wieder drauf.
Den Schwanz lege ich liebevoll auf die Gepäckbrücke. Einfacher gehts nicht und im Regenfall oder Abends hat man es schnell ab. Es muss aber ein langes schmales Fell sein, damit das so passt.

der
Abenteuermann



Fell.jpg
 Beschreibung:
 Dateigröße:  14.5 KB
 Angeschaut:  5836 mal

Fell.jpg



_________________
Ist ein erfolgreiches oder ein glückliches Leben wichtiger?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen 
AbenteuermannOffline
LC8 Junkie
Avatar

Anmeldungsdatum: 28.02.2003
Beiträge insgesamt: 348

BeitragVerfasst am : Do, 12. Mai 2005, 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hinweise für Packlisten
----------------------------------

Bewährt hat sich bei mir:

1. alles mal rauszulegen (z.B. auf eine Sitzgruppe im Wohnzimmer oder aufs Gästebett), was man gerne mitnehmen würde.

2. Diese Vorauswahl gnadenlos optimieren (es ist echt blöd, wenn man sich aus dem Urlaub selber Pakete schicken muss - eigene Erfahrung ;-)

3. die Gepäckteile (Koffer, Tankrucksack, Gepäckrolle) bereitstellen, die mitsollen.

4. Probepacken, ohne die Gepäckteile bis an den Rand vollzuknallen. Unterwegs kommen manchmal unerwartete Dinge hinzu. Es spart Zeit und Nerven, wenn man überall noch was Platz hat und sein Zeug nur locker verstaut. Es kann einen zur Weißglut treiben, wenn man nicht mal mehr Platz für die angebrochene Wasserflasche findet und Zeug von A nach B räumen muss - es kann jedoch vergnüglich sein, einem anderen Biker bei diesem Kampf minutenlang zuzusehen.

Beim Packen darauf achten,
a) wie oft brauche ich das Teil
in welcher Reihenfolge brauche ich die Teile (Bodenplane,Zelt,Isomatte,Schlafsack,...)
c) wie weh tut es, wenn es geklaut wird (tut manns besser in Koffer oder Gepäckrolle...)

Packlisten sind wirklich eine Wissenschaft für sich. Bei längeren Touren weiss ich exakt, was ich dabei habe und wo es ist. Ist also fast schon wie ne Krankheit.

Mit Werner Faust hatte ich auch schon mal ne Diskussion, weil ich bei meiner Packliste nie die Stückzahl dabei schreibe. Ich hab ihm das so erklärt:

Beispiel 1: Kabelbinder (oder ähnliches Reparatur-/Ersatzteilzeug)
Hier schlägt Murpies Gesetz gerne zu. Hast du nur 3 dabei, brauchst du dringend nen 4ten, beim nächsten mal nimmst du 10 mit, und fährst auch mit 10 wieder heim.
Bei sowas entscheide ich die Menge immer danach, wie einfach es vor Ort ist, sowas aufzutreiben. Bei einer Pyrenäentour reichen mir da 3, bei einer Sahara-Tour sind´s halt lieber 10.

Beispiel 2: Unterhosen (oder Bekleidung allgemein)
Bei Bekleidung schauh ich drauf, ob ich sowas vor Ort nachkaufen kann. (T-Shirts gibts überall). Bei Unterwäsche nehm ich bei langen Touren soviel mit, dass ich nur alle 10-14 Tage waschen muss. Hie werden auch "gute" Unterhosen mitgenommen, da man sie ja mehrfach braucht und auch mal in der Reinigung oder bei einer Familie zum Waschen abgibt. Bei kurzen 2-Wochen-Touren nehm ich alte Socken und Unterhosen mit, die ich immer schon mal aussortieren wollte. Die werden dann im laufe der Tour "entsorgt". Hier kann man also bei einer generellen Packliste auch nicht feste Stückmengen angeben.

Werner meinte, bei meiner Packliste bekommt er das Gefühl,, selbst ein großes Womo zu überfordern! Auf meiner Packliste steht aber nicht das, was ich mitnehme, sondern das, was ich mitnehmen könnte. Sozusagen eine "Hast-Du-Auch-Daran-Gedacht"-Liste.

der
Abenteuermann

_________________
Ist ein erfolgreiches oder ein glückliches Leben wichtiger?


Zuletzt bearbeitet von Abenteuermann am Do, 12. Mai 2005, 15:55, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen 
SchradtOffline
Site Admin
Avatar

Anmeldungsdatum: 30.09.2003
Beiträge insgesamt: 7003
KTM LC8 Adv 950 S, 2003
 →  156.000 km
KTM LC4 620 SC, 2001
 →  6.000 km

BeitragVerfasst am : Do, 12. Mai 2005, 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

Den Reifen bekommst du leichter runter, wenn du zwei flache Montiereisen (Metzeler) über den Doppelhump schiebst, so dass der Reifen nicht mehr über den Wulst, sondern über die Hebel gleitet.

Hauptständer mittels Spanngurt zum Vorderrad verspannen...

Zum Abdrücken den Seitenständer verwenden geht auch, wenn man die Felge unterfüttert (Ast, Bretter).


Langhaar-Schafsfell: Die Gummistöpsel unter der Sitzbank sollte man festkleben...

_________________
Grüße vom
Schradt

Meine Webseiten zur LC8:
http://schradt.net
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Website dieses Benutzers besuchen 
blitzOffline
Sponsor
Sponsor
Avatar

Anmeldungsdatum: 23.02.2003
Beiträge insgesamt: 1114
KTM LC8 Adv 950 S, 2005
 →  82.000 km
KTM LC8 Adv 990, 2006
 →  57.000 km
KTM LC 4 Adventure Bj.04
 →  17.000 km

BeitragVerfasst am : Do, 12. Mai 2005, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

hey abenteuermann,
ich möchte noch einen kurzen tip zu den klamotten geben:
ich habe mir inzwischen viele teile aus den outdoorläden besorgt. ob unterwäsche, t-shirts oder ähnliches. diese sachen sind viel robuster, viel schneller zu trocken und oft leichter. beispiel: baumwollhosen und unterwäsche sind zwar gut verträglich, muß ich es aber mal waschen, oder es wird nass trocknet das zeug einfach nicht gut und schnell. packe ich dann die sachen zusammen wird alles nass. es gibt inzwischen auch eine coolmax jeans - trägt sich super und ist innerhalb von 3 stunden nach waschen wieder trocken.
regenklamotten: es gibt gore light sachen - da kann man die hose und die jacke jeweils ohne probleme faustgroß zusamenknüllen (z.b. fa. berghaus) - haben außerdem den vorteil das man die sachen unter oder über den motoradklamotten als regenklamotten tragen kann oder vor ort auch einzeln als regenhose oder jacke. grundsätzlich ist bei den klamotten auch das zwiebelprinzip am besten. also nicht den dicksten möglichen pullover mitnehmen, sondern zwei oder drei shirts und hemden kombinieren.
zum thema verpacken: ich habe mir inzwischen auch im besagten zubehörhandel stautaschen besorgt und habe dann für verschiedene sachen verschiedene taschen. so weiß ich immer was wo drin ist und wo es ist. es gibt für die "drecksachen" (und sehr volluminöse sachen) auch vakuumbeutel, da kann man durch zusammenpressen die luft aus dem beutel entfernen und alles sehr stark komprimieren.
neben den motorradstiefeln, nehme ich nur ein paar andere schuhe mit. das ist dann aber auch ein guter wanderschuh mit goretex membran.
was jeder anziehen will, sollte jeder für sich entscheiden, aber ich kann jedem mal empfehlen sich in einem outdoorladen, wanderladen oder ähnlichem umzuschauen.
(ich liebe bügelfreie hemden seit dem!)
weiterer tip zu elektrogeräten: ich habe für alle geräte die geladen werden müssen (sei es handy, walkman oder kamera) grundsätzlich 12 volt adapter zum laden an der eigenen motorradsteckdose. 1) die steckdose habe ich immer dabei, 2) ich muß nicht für jedes land irgendwelche anderen adapter dabei haben. und kann während der fahrt alles laden.
viele grüße
blitz
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Website dieses Benutzers besuchen 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    forum.LC8.info Foren-Übersicht -> Erfahrungen mit Motorrädern allgemein Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Beiträge der letzten 24h (nach Forum sortiert)

Gehe zu:  
Rechte



Powered by phpBB © 2001 - 2005 phpBB Group |  Hosted and administrated by schradtnet_mini.gif | Lösche Cookies von diesem Forum
[ Time: 0.0545s ][ Queries: 42 (0.0236s) ]